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Kriegsverbrechen, der neue World of Warcraft-Roman von Autor Christie Golden, knüpft an die jüngsten dramatischen Ereignisse in Azeroth an, der Belagerung Orgrimmars … und enthüllt lang verborgene Geheimnisse, die besser für immer unentdeckt geblieben wären. Holt euch jetzt eurer Exemplar und erfahrt was die Zukunft für die Bewohner Azeroths und dem seiner Macht beraubten Kriegshäuptling der Horde bereithält.

Ankündigung[]

Die brutale Belagerung von Orgrimmar ist vielleicht vorbei, aber Garrosh Höllschrei, der grausamste Orc auf Azeroth, muss noch sein gerechtes Urteil erhalten. Jetzt liegt er in Ketten, seine tyrannische Herrschaft über die Horde wurde von seinen unzähligen Feinden beendet und er muss sich für seine Taten verantworten. Ihr werdet, zusammen mit den berühmten Herrschern von ganz Azeroth, Zeuge seines lang erwarteten Prozesses.

Den Teilnehmern des Prozesses werden die Verbrechen Garroshs eindrucksvoll vor Augen geführt. Als jedoch die Ereignisse wieder aufgerollt werden, kommen alte Konflikte und bittere Erinnerungen zurück ans Licht und es kommt die Frage unter den Prozessteilnehmern auf, ob überhaupt einer von ihnen wahrhaft unschuldig ist. Zunehmende Spannungen und wachsende Differenzen bringen das Gericht an den Rand des Chaos, während die Welt mit angehaltenem Atem auf das Urteil der Kriegsverbrechen von Garrosh Höllschrei wartet. [1]

Beschreibung[]

Sie hatte noch etwas Zeit, bevor die Verhandlung fortgesetzt wurde. Es fiel ihr stets leichter, in ihrer Heimat nachzudenken – in Unterstadt, unter einem düsteren Himmel, umgeben von den Verlassenen, die sich ihrer Führerschaft anvertrauten. Sie und ihr Zuhause würden Sylvanas sicher inspirieren.

Sie näherte sich der vom Gericht bestellten Magierin, Yu Fei, und bat sie, ein Portal zu öffnen. Kaum, dass die Pandaren die Beschwörungsformel geflüstert hatte, gerade, als das Bild von Unterstadt in der Luft auftauchte, kam ein weiterer Pandaren herbeigerannt, den die dunkle Fürstin noch nie zuvor gesehen hatte.

„Lady Sylvanas“, sagte er. „Verzeiht, aber man hat mir auf getragen, Euch dies zu geben!“ Er drückte ihr eine Schriftrolle und ein mit blauem Stoff umwickeltes Päckchen in die Hand, dann trat er rasch zurück und verbeugte sich. Noch während sie den Mund öffnete, um zu fragen, von wem die Rolle stammte, schimmerte die Luft rings um sie, und sie fand sich in ihren Gemächern wider.

Sie waren spärlich eingerichtet, passend für jemanden, der sich nie längere Zeit hier aufhielt. Sylvanas Windläufer brauchte eigentlich keinen Schlaf mehr, doch von Zeit zu Zeit suchte sie diesen Ort auf, um allein zu sein und nachzudenken. Sie hatte nur wenige Besitztümer: ein Bett, umgeben von schweren, dunklen Vorhängen, einen Schreibtisch mit Kerzen und Schreibutensilien, einen Stuhl und ein Regal mit einem halben Dutzend Bücher. Darüber hinaus hingen mehrere ausgesuchte Waffen an der Wand, wo sie sie mühelos erreichen konnte. In ihrer gegenwärtigen Existenzform brauchte sie nur wenig, und Gegenstände aus ihrem früheren Leben hatte sie fast vollständig hinter sich gelassen.

Sylvanas war neugierig, herauszufinden, wer ihr das Päckchen geschickt hatte, aber zu vorsichtig, es einfach zu öffnen, ohne es zunächst zu untersuchen. Sie konnte keine Magie spüren und auch keine verräterischen Anzeichen von Gift erkennen. Die Schriftrolle war mit rotem Wachs versiegelt, jedoch bar eines Emblems, das Aufschluss über den Absender gegeben hätte. Auch das blaue Tuch war von einer unscheinbaren Art, wie sie in jeder größeren Stadt verkauft wurde, doch als Sylvanas das Päckchen leicht schüttelte, klimperte etwas. Sie setzte sich auf ihr weiches Bett und zog die Handschuhe aus, dann brach sie das Siegel der Rolle mit ihrem Fingernagel.

Die Schrift war elegant, der Text kurz:

Einst standen wir auf derselben Seite.

Vielleicht kann es wieder so sein.

Sie verengte grüblerisch die Augen und überlegte, wer diese mysteriöse Person wohl sein könnte. Es gab eine lange Liste von Leuten, die sich gegen sie gewandt hatten oder denen sie den Rücken gekehrt hatte, und obwohl sie die Handschrift zumindest im Moment nicht einordnen konnte, kam sie ihr doch irgendwie vertraut vor. Amüsiert öffnete sie das Päckchen und öffnete die kleine, hölzerne Schatulle in seinem Inneren.

Abrupt zog sich ihre Brust zusammen, und sie ließ das Kästchen fallen, als hätte es sie gebissen.

Die Bansheekönigin starrte den Inhalt lange an, dann erhob sie sich und ging auf unsicheren Beinen zu ihrem Schreibtisch hinüber. Ihre Finger zitterten, als sie eine Schublade aufschloss, in der, seit Jahren unberührt, die Überbleibsel ihrer Vergangenheit lagen: eine Handvoll jahrzehntealter Briefe, Pfeilspitzen, mit denen sie bedeutsame Opfer niedergestreckt hatte, andere Kleinigkeiten – die Trümmer eines Lebens.

Und dazwischen eine kleine Schatulle.

Ein Teil von ihr beschwor sie, dieses neue Geschenk einfach in die Schublade zu werfen, den Schlüssel zu drehen und es zu vergessen. Aus dieser Sache konnte nichts Gutes erwachsen. Dennoch ...

Sylvanas nahm das Kästchen und kehrte damit zu ihrem Bett zurück. Mit ungewohnter Behutsamkeit hob sie den Deckel an und betrachtete den Inhalt. Ein Abenteurer hatte es vor mehreren Jahren gefunden, unter den Ruinen des Turms, wo sie gefallen war, und so hatte es seinen Weg zurück zu ihr gefunden. Die Erinnerungen, die es erweckte, hatten sie damals fast zerstört, und auch heute drohten sie noch, die dunkle Fürstin zu übermannen.

Wie ein so winziger Gegenstand, ein so schlichtes Schmuckstück nur solche Macht über die Bansheekönigin haben konnte! Sie nahm die Kette aus kühlem Metall in die Hand und starrte auf den blauen, funkelnden Edelstein hinab, der sie zierte. Anschließend legte sie die Kette vorsichtig neben die andere, die sie eben erhalten hatte.

Sie waren völlig identisch, mit Ausnahme der Edelsteine. Der ihre war ein Saphir, der andere ein Rubin. Sylvanas musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass die Inschriften sich eben-falls unterschieden.

Sie klappte ihren Anhänger auf und las: Für Sylvanas. In ewiger Liebe, Alleria.

Alleria … die zweite der Windläufer, die von ihnen gegangen war. Erst ihr Bruder, Lirath, der jüngste unter ihnen, und womöglich auch der schlaueste, dann Alleria, die jenseits des Dunklen Portals in der Scherbenwelt verschwunden war, und schließlich ...

Die dunkle Fürstin schüttelte den Kopf und riss sich zusammen. Sie war sicher, aus dem engsten Familienkreis der Windläufer gab es nur eine, die noch atmete.

Sylvanas öffnete das Rubinmedaillon. Sie wusste, was sie darin finden würde, aber sie musste es mit ihren eigenen Augen sehen.

Für Vereesa. In Liebe, Alleria.[1]

Einzelnachweise[]

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